Mittwoch, 24. August 2011

Maroochydore

Heyho,

Wahnsinn wie die Zeit vergeht, jetzt bin ich tatsächlich schon fast 2 Wochen hier in Maroochydore beim Arbeiten. Sogar den endlos langen Namen kann ich inzwischen ohne Nachschauen schreiben und das hat seine Zeit gebraucht. Was ich mir sofort merken konnte, war die Bedeutung dahinter. Die Aborigines haben der Stadt nämlich den Namen verschafft, der auf Deutsch "Die Heimat des schwarzen Schwanes" bedeutet. Toll oder...irgendwie geheimisvoll. Naja, so geheimisvoll ist die Stadt selber allerdings nicht, an der Promenade stehen viele Hotels, es gibt ein megagroßes Einkaufszentrum...später mehr dazu...und etwas außerhalb jede Menge Erdbeerfarmen. Auf einer relativ großen Farm ist meine Wenigkeit jetzt fleißige Packerin!

Zimmer mit Bett
Poolarea
Küche, ausnahmsweise leer



Unser Hostel ist echt schön angelegt, es gibt mal wieder einen Pool, für den es leider noch zu kalt ist, einen Fernsehraum, eine große Küche, ein Esszimmer, einen sehr sauberen Waschraum und die Zimmer, die alle nach Obst oder Farben benannt sind. Zuerst waren wir drei im Kiwiroom einquartiert aber da mussten wir einer französchischen Familie Platz machen. Jetzt sind wir zwei Mädels im Bananaroom und Philipp im Orangeroom. Die Küche ist hier der allgemeine Treffpunkt, in dem sich die ganzen Asiaten mit ihren Kochkünsten batteln. Nichts von wegen sparsamen und kargem Backpackerleben, die zaubern hier Haute Cuisine auf ihre Plastikteller! Nur wir knabbern an unserem 1$-Toastbrot und ner Karotte rum;) Vielleicht sind wir aber auch einfach noch nicht lange genug hier und der Billigfraß geht uns noch nicht so auf den Senkel. Die Idee mit dem frischen Fisch, den man gleich unten an der Straße im Maroochydore-River fangen kann, wollten wir auch mal ausprobieren aber Philipp hat keinen an die Angel bekommen und ehrlich gesagt hätte ich auch gar nicht gewusst wie wir den töten, entschuppen und zubereiten sollen. Also halten wir uns doch an Nudeln und Reis, da kann nicht so viel schief gehen. Der Besitzer ist so ziemlich der erste unfreundliche Australier, auf den ich bis jetzt getroffen bin...alter Schwede is das ein Arschloch!!! Ansonsten sind die Australier echte Engel, immer ein nettes Lächeln auf dem Gesicht und sehr hilfsbereit! Wenn man da im Supermarkt verzweifelt vor den Regalen steht wird einem sofort das Beste empfohlen und schon entwickelt sich ein nettes Pläuschchen;)

in der Arbeit
Ich -> fleißig
Jetzt zum wichtigsten Teil meines Aufenthalts hier...die Arbeit. Eigentlich hab ich ja gedacht ich muss die Erdbeeren pflücken, aber glücklicherweise muss ich meinem Rücken die Qualen des stundenlangen Bückens nicht antun und darf stattdessen 10-12 Stunden am Tag stehen. Boa manno meter is dieser Job eintönig, mal schaun wie lang ich das aushalte. So einfach wie man sich das aber vorstellt ist es jedoch nicht. Ich jedefalls habe gedacht ich steh am Fließband und hau die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen. Falsch gedacht! Der Anfang stimmt...ich steh am Fließband, dann kommen auf nem Rollband grüne Kisten angefahren, von denen ich mir eine vor mich hinstelle. Unter mir steht ein Umzugskarton mit 800 Plastikkästschen (packs), in die je 300 Gramm Erdbeeren rein müssen. Also stelle ich eins davon auf die Wage und fange an die roten Köstlichkeiten einzusortieren. Und das hat sogar System, denn unten und oben dürfen jeweils nur 9 Beeren liegen und zwar in 3 Linien. Blöderweise steht da nicht nur das Kästchen auf der Wage, sondern auch noch ein ugly pack mit crumbling stuff (= krumpelige Erdbeeren), ein pack mit kleinen Erdbeeren und noch eins mit rubish (= faule Erdbeeren). Damit ist der Tisch voll und der Überblick dahin. Die strawberry packs landen über das Fließband zum einem sich drehenden runden Tisch, wo sie nochmal nach faulen, krumpeligen oder nicht perfekt einsortieren Erdbeeren untersucht werden. Wenn ich da was Falsches reinmach wird meine Farbe (double-black), mit der ich zuvor meine packs markiert habe, ausgerufen und ich muss mir das Ding wieder abholen und neu packen. Inzwischen hab ich mich aber relativ gut eingearbeitet und das verpacken geht ruckzuck...muss auch, weil ich mindestens einen Karton schaffen muss um 100$ am Tag zu verdienen. Jaja so ist das und stellt euch vor ich hab genau die Erdbeerpäckchen sogar schon hier im Supermarkt stehen sehen, schon ein lustiges Gefühl genau diese Erdbeeren vielleicht schonmal in der Hand gehabt zu haben. Aber genug über Erdbeeren geredet, eigentlich kann ich die so und so nicht mehr sehen;)

Letzte Woche hatte wir zweimal einen day off, also frei! Beim ersten mal haben wir die Zeit genützt um mal unsrere Vorräte aufzustocken, weil die schon langsam zur Neige gingen. Man merkt auf jeden Fall, dass wir aus der Großstadt draußen sind, weil die Läden hier die Sotten unter der Woche schon um 6 Uhr dicht machen und das schaffen wir wegen der Arbeit nicht. Deshalb wurden die Preise von Coles, Woolworth und Aldi...ja wirklich, Aldi Süd!...studiert und verglichen und gleich mal für eine ganze Woche eingebunkert:)
Das besagte rießen Einkaufszentrum, das Sunshine Plaza, ist der Hammer!!! Unglaublich was es da alles gibt, das reinste Paradies. Oh mein Gott und die Kamottenläden und Schmuckläden und Schuhläden...soooo eine Auswahl, das hab ich noch nie gesehen. Bei uns gibts nichtmal in Berlin so viel Auswahl...ne also nicht mal ansatzweise:) Ihr seht ich bin begeistert...also wenn ich am Ende von diesem Jahr noch ein bisschen Kohle übrig habe, is auf jeden Fall noch ne Shoppingtour drin!

auf der Insel
An unserm zweiten freien Tag haben Katja und ich uns ein Tretboot ausgeliehen und sind den Maroochydore River entlang geschippert zu so ner kleinen Insel hin. Das war wunderschön, vor allem weil ich endlich mal Zeit und Platz hatte um ein bisschen Yoga zu machen;) Wie im Film: ganz alleine am Sandstrand, mit Blick aufs Wasser...da klappen die Übungen doch gleich besser.

Tretboot fahren auf dem Maroochydore River

Am nächsten freien sonnigen Tag wollen wir auf jeden Fall noch den Bade- bzw. Surfstrand besuchen und das Meer testen;) aber im Moment regnet es die ganze Zeit wie aus Kübeln.

Jetzt ist der post schon wieder ewig lang geworden und ich sehr müde, deshalb bis zum nächsten Mal.

Viele liebe Grüße von der Suhshine Coast, die ihrem Namen gerade wenig Ehre macht!
Eure Lena

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für deinen interessanten Artikel. Ich hätte wirklich niemals geglaubt, dass es in Australien einen Aldi gibt. Man lernt einfach nie aus.

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