
Da war ich nun...endlich weg von der Hitze im tropischen Queensland und angekommen in Viktorias wunderschönen Hauptstadt Melbourne. Natürlich hab ich mich im Internet schon ausführlich informiert und mir ein kleines, aber feines Hostel im interessantesten Stadtteil ausgesucht. Fitzroy soll laut Internet das Künstler- und Szeneviertel der Stadt sein und ich kann das nur bestätigen. Am Tag meiner Ankuft hab ich mich nämlich, mit Kamera bewaffnet, auf Entdeckungstour begeben. Mensch, da kommt man aus dem Knipsen gar nicht mehr raus;) Gleich in der Nachbarschaft des Nunnery, so heißt mein Hostel (Nunnery = Nonnenhaus...Das Hostel ist immernoch ein wenig im Klosterstil eingerichtet, mit großen Schreinen, Bibelgemälden und Feuerstelle. Natürlich wurde das ganze etwas backpackerfreundlicher gemacht und hat dadurch einen gemütlichen Retroscharm), gibt es wunderschöne, alte Häuserreihen mit Fasaden im viktorianischen Stil. Viele von ihnen schaun schon sehr heruntergekommen aus und sind mit Pflanzen überwachsen, was sie meiner Meinung nach noch schöner macht. Was wohl am meisten auffällt, wenn man so durch Fitzroy läuft sind die tausenden Graffittis an den Häuserwänden. Allerdings ist das nicht so ein Geschmiere, was man bei uns in Deutschland in den Städten findet, sondern richtige Kunstwerke, die absolut positiv zum Stadtbild beitragen. Da kann man so viel entdecken...die unterschiedlichsten Stile und Massages. Street Art is insgesamt in Melbourne ein großes Thema und wird eher gefördert als verboten....find ich klasse!!!


Nachdem ich von einer kleinen Gasse in die nächste gekommen bin, stand ich auf einmal in der Brunswick St., sozusagen der Prachtstraße Fitzroys. Hier fühlt man sich wie im Wilden Westen gemischt mit ein bisschen Kitsch und Verrücktheit. In der Mitte der Straße fahren die uralten Straßenbahnen, die in Melbourne immernoch aktiv sind und auf den Fußwegen stehen die Stühle und Tische der vielen kleinen Cafes, Pubs und Restaurants, in denen man anscheinend ausgezeichnet Essen kann. Ich bin leider immer nur mit Stilaugen an den gut gefüllten Tellern vorbei gegangen, während mir das Wasser im Mund zusammen lief. Spätestens wenn man sich die Preise ansieht vergeht einem jeglicher Appetit. Auch an den Schaufenstern der Boutiquen und Vintageläden habe ich mir die Nase zerdrückt...wie man hier shoppen könnte!!!
 |
| Ausblick vom Eureka Skydeck |
Gleich am Abend hab ich mich noch mit Sebastian, meinem früheren Travelpartner, getroffen, der auch gerade in Melbourne war. Mit ihm bin ich noch einen Kaffee trinken gegangen und am Abend sind wir zusammen auf das Eureka Skydeck, anscheinend das höchste Gebäude auf der Südhalbkugel. Der Ausblick von da oben war bombastisch und schlau wie wir sind, haben wir die perfekte Uhrzeit rausgesucht, um Melbourne bei Tag zu sehen, den Sonnenuntergang und die vielen funkelten Lichter der Hochhäuser bei Nacht.Wieder unten angekommen sind wir an der Flußpromenade bis in die Docklands gelaufen um dort billige Pizza bei Dominio's abzustauben...leckerschmecker:)
 |
| Free City Circle |
 |
| Flinders Station |
Nachdem ich mir am Vorabend einen guten Überlick der Stadt von oben habe machen können, hab ich heute das CBD, also die Innenstadt, zu Fuß erkundet. In ganz Melbourne ist die Steet Art Szene anscheinend recht verbreitet, denn auch hier gibt es unzählige Graffittis an den Wänden. Außerdem gibt es wahnsinnig viele Grünanlagen, Parks und so gut wie jede Straße ist von Bäumen flankiert...die Natur ist aus dieser Großstadt also noch nicht verbandt worden. Ich habe den Tag damit verbracht, von einem Shoppingcenter ins nächste zu laufen und auf dem Weg ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Am Ende des Tages waren meine Tüten voll, mein Geldbeutel leer und ich glücklich ;)Zurück im Nunnery hab ich mich dem Pubcrawl angeschlossen, der wöchentlich im Hostel stattfindet, d.h. man klappert gemeinsam die besten Pubs und Bars der Umgebung ab und hat jede Menge Spaß...war also super um die Leute aus dem Hostel mal kennenzulernen.
Am nächsten Tag war ich im Melbourne Museum, wo man sich über Aboriginal Kultur, Dinosaurier, Körper und Seele des Menschen und die Geschichte von Melbourne informieren kann. Letzteres hat mir am besten gefallen, vor allem weil es so gut aufgebaut war und man überall was zum Drücken und Entdecken hatte. Vielleicht ist das ganze mehr für Kinder gemacht, aber ich fand auch supi :)
So vergingen also ungefähr 4 Tage, in denen ich abwechselnd in Shoppingcenter und auf Märkte gegangen bin oder ich war in Museen (Kameramuseum + Filmmuseum). Hört sich für manch einen vielleicht ein bisschen langweilig an, aber ich habs genossen. Am Abend bin ich dann meistens noch mit ein paar Hostelleuten weggeganen oder wir haben uns nur in den Park gesetzt und ein wenig geratscht und getrunken.
Zwischendurch war ja auch noch Silvester, was in Melbourne nicht so der Brüller war, weil einfach viel so viele Leute unterwegs waren und das Feuerwerk enttäuschend war...aber egal, wann ist Silvester schon der Knaller?
Zwei Tage später kam Katja, mit der ich ja nach Tasmanien fahre. Mit ihr bin ich täglich Kaffee oder heiße Schokolade trinken gegangen, wir haben uns einen Film im ACMI angeschaut und sind auf die Viktoria Night Markets gegangen. Der Markt ist echt supergeil, so ähnlich wie Tollwood, nur dass das Essen ausergewöhnlicher und besser ist. Neben den zig Essensständen, die Spezialitäten aus den unterschiedlichsten Ländern verkaufen gibt es unglaublich viele Schmuck-, Leder-, Arts and Krafts-, Souvenierstände und vieles mehr. Nachdem wir einmal durchgeschlendert sind haben wir abschließend zu afriklanischen Live-Beats abgedanced :D
Auf dem weg nach Hause habe ich noch mit meiner Schweser gemeinsam an ein Straßenschild gedonnert und mich danach müde ins Bett fallen lassen. Toller Tag!
Pünktlich zu meinem Geburtstag waren auch Nina aus Deutschland und Stina aus Schweden, die ich in Ayr kennengelernt habe, in Melbourne angekommen und auch Philipp war mit seinem Auto in der Stadt, weil wir ja am nächsten Tag zusammen nach Tassy gefahren sind. Zu meinem Geburtstag gabs BBQ am Yarra-River mit Bilck auf die Skyline, das ich mir mit meinen Gästen (Katja, Philipp, Sebastian, Nina und Stina) schmecken habe lassen. Dazu gabs leckeren Nudelsalat und Kräuterbaguette und zum Nachtisch Schokokuchen! Soooo gut;) Nach dem Essen und Geschenke auspacken hat Philipp noch seine Guitarre rausgeholt und zusammen haben wir stundenlang gesungen...es war ein wunderbarer, stressfreier Geburtstag.Mein Geburtstagsgeschenk von zu Hause, nämlich das Geld für den Tasmanientripp, hab ich auch gleich am nächsten Tag eingelöst. Aber das ist eine andere Geschichte...
Sonnigste Grüße aus der wunderschönen Hauptstadt Viktorias!
Eure Lena
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen