Mittwoch, 15. Februar 2012

Tasmania - Die Nacht, in der ich zum Penner wurde

Sooo, bevor ihr den Reisebericht über meinen Tasmanientrip lesen dürft, kommt ihr eine Geschichte über unsere erste Nacht auf der Insel...lasst euch überraschen:)

Der ganze Trip hat schon sehr abenteuerlich angefangen und zwar mit Turbulenzen auf dem Flug nach Launceston. Ich bin da ja so und so recht empfindlich, aber diesmal wars so schlimm, dass ich mich in Katjas Hand eingekrallt habe und die Arme dadurch auch noch ganz verrückt wurde. Völlig durchnässt vom Angstschweiß sind wir dann angekommen und haben uns mit ein paar anderen Passagieren ein Taxi in die Stadt geteilt. Von Philipp, der mit seinem Auto die Fähre nach Tasmania in der Früh genommen hat habe ich erfahren, dass die Schaltung nicht mehr geht und er es geradeso noch auf das Schiff geschafft hat....na bravo, wir sind noch nichtmal richtig gestartet und schon ist die Karre im Arsch. Unser Glück war, dass Philipp einen Mechaniker in Devonport gefunden hat, der das Ganze am nächsten Tag in Ordnung bringen kann und noch besser, dass er im Casino auf der Fähre das Geld für die Reparatur gewonnen hat:) Schlechte Nachricht für uns Mädels war allerdings, dass wir eine Nacht ohne Unterkunft verbringen mussten. Wir dachten zuerst, dass wird schon gehen, wir setzen uns einfach in den nächsten McDonalds und trinken Kaffee bis zum Umfallen. Blöd war nur, dass es hier in der Innenstadt keinen McDonalds gab...Hallo?! Was is denn das für ne Stadt? Man muss dazu sagen, dass es die zweit größte Stadt Tasmaniens ist!
Naja gut, dann haben wir uns halt ein bisschen umgeschaut und in einem versteckten Winkel in der Fußgängerstraße zwei Steckdosen gefunden, damit wir wenigstens ein bisschen Musik hören können und es nicht so gruselig ist im gottverlassenen Launceston. Allerdings wurde es schon ganz schön kalt und nach ein paar Minuten haben wir auch bemerkt, dass wir uns im Hauptquartier der ansässigen Penner befinden und sind schnell wieder geflohen. Bisschen Sorge hatten wir dann schon wie wir die Nacht überleben sollte, vor allem, weil es inzwischen arschkalt geworden ist. Zum Aufwärmen sind wir zu einem Coles, der bis Mitternacht offen hatte und dort haben wir unsere Geschichte der Kassiererin erzählt, die es wiederum einer anderen Kundin erzählt hat und diese hat uns wiederum angeboten, dass sie uns zum K-mart fahren kann, der 24h offen hat. Is das nicht geil?! Das liebe ich hier...die Leute sind sooo hilfsbereit und man kommt immer irgendwie weiter...
Im K-mart haben wir dann ungefähr 1,5 Stunden so getan, als würden wir megamäßig shoppen gehen und haben im Endeffekt tatsächlich 2 Kissen, eine dünne Decke und Strickzeug gekauft und uns dann vor den Laden auf ne Bank gehockt. Der Security-Mensch war allerdings nicht so begeistert, dass wir wie so zwei Penner da rumhocken und hat gesagt, dass das keinen guten Eindruck für das Geschäft macht...glücklicherweise hat er uns aber angeboten, die Personaltoilette aufzusperren, damit wir dort übernachten können. Das klingt jetzt erstmal nicht so einladend, aber für uns hat es sich angehört, als hätte er uns die Pforte zum Paradies geöffnet...Wärme und Strom und Sicherheit – was will man mehr? :) Zu unserem Glück war die Toilette auch erst am Nachmittag geputzt worden und sehr sauber. Da saßen wir also...ich, strickend auf dem Klodeckel und Katja mit ihrem Labtop, im Internet surfend :D...wir konnten selber nicht fassen, wie kurios die Situation war. Nach ein paar Stunden hat uns der liebe Security-Mensch auch noch heißen Kaffee vorbeigebracht, uns aber wenig später rausgeschmissen, weil die ersten Mitarbeiter von Coles langsam eingetrudelt sind und ihr “stilles Örtchen” brauchten. Da es schon langsam hell wurde haben wir beschlossen zurück in die Stadt zu laufen, um dort bei Tageslicht vielleicht ein warmes Plätzchen zu finden. Nach einer dreiviertel Stunde Fußmarsch (ohne Stadtplan) sind wir endlich dort angekommen, fanden aber nichts besseres als einen kleinen Park mit Parkbank. Meine Güte, war das megamäßig kalt und wir waren nicht passend angezogen, weil wir ja nicht damit gerechnet haben, dass wir ne Nacht auf der Straße leben müssen. Eingemummelt in unsere Decke saßen wir da zitternd und strickend auf der Bank und konnten die ersten wärmenden Sonnenstrahlen kaum erwarten. Irgendwie war die Bank aber echt unbequem, weshalb wir uns einfach neben die Bank gelegt haben und versucht haben ein wenig zu Schlafen. Ihr hättet die Leute sehen müssen, die da vorbeit gegangen sind...wir waren die Lachnummer schlechthin;) 
Um ca. 10 Uhr haben auch endlich die Geschäfte aufgemacht und wir konnten im Foodcourt was frühstücken gehen. Als uns dann fast die Augen zugefallen sind kann unsere Rettung...Philipp mit seinem, zum Glück wieder heilen, Auto!
"Haste mal ne Mark?"

Der Anfang unserer Reise verlief zwar nicht ganz wie geplant, aber wenigstens haben wir einladend gleich mal ein Abenteuer erlebt und eine gute Story zum Erzählen;)

Fortsetzung folgt...

Grüße
Lena


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